Half the World – Joe Abercrombie

Roman Half the World von Joe Abercrombie
Roman Half the World von Joe Abercrombie

Thorn ist kein gewöhnliches Mädchen aus Gettland.

Sie ist eine Kriegerin, hart und unnachgiebig. Härter als viele der jungen Männer, die gemeinsam mit ihr das Waffenhandwerk erlernen. Ein Umstand, der nicht bei allen Leuten in ihrem Heimatort Throlby gern gesehen wird. Als einer ihrer Trainingsgegner zu Tode kommt, wird Thorn des Mordes angeklagt. Nur das Eingreifen des königlichen Beraters Vater Yarvi rettet sie vor einer grausamen Hinrichtung. Er nimmt die junge Frau in seine Dienste, auf eine lange, gefahrvolle Reise in das ferne Kaiserreich des Südens. Eine Reise, die das Schicksal ihrer Heimat bestimmen wird. Denn nicht nur Thorn, sondern ganz Gettland befindet sich in großen Schwierigkeiten.

Zum zweiten Mal entführt Joe Abercrombie seine Leser in die Länder rund um die „Shattered Sea“. Vater Yarvi, Königin Laithlin und einige andere Protagonisten kennen wir bereits aus dem ersten Roman „Half a King“. Doch nur Vater Yarvi spielt dieses Mal eine größere Rolle. Im Mittelpunkt der Geschichte, stehen die Kriegerin Thorn und der junge Brand. Beide begleiten sie, mehr oder weniger freiwillig, Vater Yarvi auf die Reise in den Süden. Dort, so hofft der gerissene Berater, sollen Verbündete gefunden werden, damit Gettland nicht alleine steht, wenn der Hochkönig seine Hand nach dem kleineren Königreich ausstreckt. Denn die Feinde Gettlands wetzen bereits die Klingen. Vor diesem Hintergrund lernt der Leser die beiden Hauptpersonen nach und nach besser kennen. Und sie sich ebenfalls. Denn für Brand und Thorn stellt die monatelange Fahrt in die Ferne, die erste echte Bewährungsprobe in ihrem jungen Leben da.

Ninefingers – Die Welt ist öder ohne dich

Abercrombie stellt die Entwicklung seiner Hauptcharaktere in das Zentrum des Romans. Die politische Handlung, der drohende Krieg, das alles ist nur die Leinwand, auf der die Lebensgeschichte von Brand und Thorn gezeichnet wird. Ein „Coming-of-age“ Fantasy-Roman, bei dem die Entwicklung der Protagonisten durchaus nachvollziehbar und spannend, wenn auch nicht immer besonders überraschend verläuft.

Half the World ist besser als das Vorgängerbuch, kommt aber nicht an Joe Abercrombies frühere Werke heran. Die Tiefe, um nicht zu sagen die Abgründe, eines Logen Ninefingers oder einer Monzcarro Murcatto, sucht man hier vergebens. Insgesamt kein schlechtes Buch, ich habe es gern gelesen. Und vermisse Ninefingers trotzdem…

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