Knecht – Die Schattenherren, Robert Corvus

Dunkelheit herrscht über dem Land

Elien Vitans, Schattenkönig auf dem Schädelthron, regiert sein Reich mit eiserner Hand. 197 Jahre sitzt der Unsterbliche nun auf dem Thron und die Last der Jahre liegt schwer auf ihm. Das Gerücht geht am Hofe um, dass der König abtreten will. Doch um einen Nachfolger zu bestimmen, müssen alle Schattenherzöge zugegen sein. Auch die verbannte Herzogin Lisanne, die vor vielen Jahrzehnten aus dem Reich verstoßen wurde. Jeder der ihren Namen auch nur auszusprechen wagte, wurde seither gepfählt.
Nun aber soll die Verbannte zurückkehren. Der Krieger Bren, ein Sterblicher, Kommandant in Diensten der Armee der Schatten, wird mit der gefährlichen Mission betraut. Sein Ziel liegt weit jenseits des Reichs der Schattenherrn, in unbekannten Gefilden.

Robert Corvus zeichnet in seinem Fantasy-Roman eine extrem düstere Welt. Der Protagonist dient einem Herrschergeschlecht von Vampiren, deren machthungrige, mitleidlose Philosophie er sich in weiten Teilen zu Eigen gemacht hat. Die Perspektive ist nicht uninteressant, unterscheidet sie sich doch von der klassischen Sichtweise aus dem Blickwinkel der Streiter des Lichts. Hier sind die guten Götter und ihre Paladine die erklärten Feinde. Bren, der Schattenherr Gadior und die Piratin Kiretta kämpfen nicht für holde Maiden oder tugendhafte Ideale, sondern den eigenen Vorteil. Denn sie alle wollen aufsteigen in einer Welt, in der die Schwachen schnell zu Opfern werden.

Robert Corvus ist in meinen Augen einer der besseren deutschen Fantasy-Autoren. Der Roman liest sich gut und ist, wenn auch nicht unglaublich originell, wirklich unterhaltsam, vor allem, weil der Leser sich mal auf die Seite des Bösen schlagen darf. Wobei – wer weiß schon, was wirklich Gut oder Böse ist?

Die Schattenherren ist eine Trilogie, „Knecht“ ist das mittlere Buch, lässt sich aber ohne Schwierigkeiten ohne Vorkenntnisse lesen.

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