Der auserwählte Halbelf – Corbreyran und Bordier

Graphic Novels zu bewerten ist als Literaturkritiker nicht ganz einfach. Für mich steht normalerweise der Text im Fokus, bei einer Graphic Novel sind es eher die Zeichnungen und in diesem Bereich bin ich kein Experte. „Der auserwählte Halbelf“ ist der vierte Teil der „Elfen“-Serie aus dem Splitter-Verlag. Die Geschichte handelt von dem Halbelfen Nah-Thaal, der früh die Unterdrückung und Benachteiligung seines Volkes durch Elfen und Menschen erfahren muss. Aufgrund einer alten Prophezeiung wird er, ohne es selbst zu wollen, zum Anführer der Halbelfen, die für sich eine eigene Heimat suchen. Dabei treffen Nah-Thaal und seine Gefolgsleute fast überall auf Ablehnung und Feindseligkeiten.

Die Geschichte ist sehr einfach gehalten und hat dabei einige Wendungen, die die Autoren mit der Eleganz eines Vorschlaghammers in die Geschehnisse einflechten. Interessant ist der Hauptcharakter Nah-Thaal, der ein Anführer wider Willen ist und sich im Grunde vor der Verantwortung scheut. Die anderen Figuren der Geschichte sind sehr viel weniger ausgestaltet und eher eindimensional, was die Beschreibung ihrer Beweggründe angeht.

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Sprachlich finde ich die Übersetzungen nicht immer gelungen, ein bisschen mehr Gefühl für den deutschen Text hätte sein können. Nichtsdestotrotz muss ich sagen, dass ich die Graphic Novel sehr gerne gelesen habe. Der Stil der Bilder ist intensiv, etwas düster und erinnert mich manchmal an das Artwork von Warhammer Fantasy. Durch die tollen Grafiken fiel es mir leicht, über die eine oder andere holprige Textstelle oder die eine oder andere merkwürdige Entwicklung der Story hinwegzusehen. Mir gefällt´s. Die Serie wird fortgesetzt, Band 5 „Die Dynastie der Schwarzelfen“ erscheint im November 2014, Band 6 im Dezember.

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