Kein Roman der in Schubladen passt
Hochintelligente Hunde, clevere Katzen, ein Drache, Gott und das alles in einer Geschichte vor dem Hintergrund einer modernen US-amerikanischen Universität – Fool on the Hill ist ein mehr als ungewöhnliches Buch. Trotzdem, oder gerade deshalb, liebe ich es und wie jeder weiß, sind verliebte Menschen nicht immer ganz objektiv. Seht es mir nach.

Der Roman handelt von dem Geschichtenerzähler, man könnte auch sagen Schriftsteller, George. Er lebt und arbeitet an der Cornell University im Bundesstaat New York, wo ihm, kurz aufeinander folgend, die begehrenswerteste Frau der Welt und ein tief gläubiger Hund über den Weg laufen. Von George unbemerkt haben auch Gott und einige Feenwesen, die ebenfalls an der Universität leben und gerne gefangene Labortiere befreien, ihre Finger in der weiteren Entwicklung der abenteuerlichen Ereignisse. Denn wo Gott auftaucht, ist das Böse natürlich selten fern…
Klassisches Thema – ungewöhnliche Helden
Im Kern geht es Matt Ruff um den klassischen Kampf zwischen Gut und Böse und um das Streben nach Liebe. Die Handlung in die er diese beiden Themen einbindet, ist dabei so extravagant und bezieht so viele teils skurrile Figuren mit ein, dass es eigentlich unmöglich scheint, daraus eine sinnvolle, schöne Geschichte zu formen. Dem Autor gelingt es trotzdem. Das verzauberte Haus einer Studentenverbindung von Tolkien-Jüngern, philosophisch veranlagte Hunde, eine rotzige Katze und eine Motorradgang verbindet Matt Ruff zu einem außergewöhnlichen Roman. Die Einordnung in ein Genre fällt schwer, eine Fiktion ist es alle mal. Eigentlich schade. Ich habe jedenfalls schon vor Jahren beschlossen, dass ich, sollte ich jemals den Versuch unternehmen einen Doktortitel zu erlangen, dies definitiv an der Cornell University tun werde. Wer weiß, vielleicht steckt ja auch ein Körnchen Wahrheit in diesem Buch.