Sarah Manning ist eine Dealerin und Kleinkriminelle, die sich im Leben so gut es geht durchschlägt. Bis sie Zeugin eines Selbstmordes in der U-Bahn wird und sich alles ändert. Denn die Frau, die sich vor die Bahn geworfen und ihrem Leben ein Ende gesetzt hat, ist Sarah wie aus dem Gesicht geschnitten. Sie beginnt Nachforschungen anzustellen und entdeckt ein Geheimnis, das ihr eigenes Leben auf den Kopf stellt: Sarah ist ein Klon.
Sci-Fi-Serie als Graphic Novel
Der Splitter Verlag hat die Graphic Novel zur erfolgreichen kanadischen Science-Fiction-Serie jetzt auf den deutschen Markt gebracht. Der Zeichenstil ist realistisch, aber reduziert. Die Gesichter der Charaktere zeigen Mimik und Konturen, aber wenig mehr. Gezielt wird der Unterschied von bunten und schwarz-weißen Illustrationen eingesetzt, um zwischen verschiedenen Erzählebenen hin und her zu springen. Und die Geschichte springt viel. Für den Leser ist es nicht immer leicht, den Handlungssträngen zu folgen, aber leichte Kost will Orphan Black auch nicht sein.
Die Fragen nach Identität und den moralischen Grenzen von Wissenschaft sind als Thema nicht vollkommen neu, aber gut und intensiv erzählt. Die Handlung beschreibt immer wieder das Familienleben der Charaktere und gibt dem Leser so einen sehr intimen Einblick in ihr Seelenleben. Man kommt den Personen, ihren Ängsten und Problemen, nah.
Orphan Black ist eine ungemein spannende, etwas düstere Science-Fiction-Erzählung mit durchaus aktuellem gesellschaftlichen Hintergrund. Der Zeichenstil ist sicherlich Geschmackssache, mir persönlich fehlt ein bisschen der Feinschliff in manchen Bildern. Trotzdem eine spannende Adaption der Fernsehserie, vor allem für Fans von Verschwörungstheorien.